Lieber Sangesfürst“ lautet die Anrede in einem Brief des großen Dirigenten Leo Blech an Gottlob Frick, und tatsächlich galt der Sänger schon zu Lebzeiten als König der deutschen Bässe. Das Buch schildert den Lebensweg des 1906 im einfachen Försterhaus zur Welt gekommenen Schwaben vom ländlichen Ölbronn auf die Opernbühnen und Konzertpodien der Welt.
Es war wahrlich kein einfacher Weg! Zwar hatte der junge Frick eine auffallend schöne Stimme und seine Musikalität stach auch in einem Umfeld heraus, wo alle sangen und viele ein Instrument spielten, doch wie sollte der Weg über den örtlichen Liederkranz hinausführen? Glückliche Umstände halfen bei den ersten Schritten. Die Dörfler schüttelten den Kopf: „Man kann doch net vom Singe lebe!“
Gottlob Frick bewältigte mit Beharrlichkeit und Fleiß eine Stufe nach der anderen. Aus dem Choreleven der Stuttgarter Oper wurde der erste Bassist in Coburg. Über Freiburg und Königsberg kam er an die Dresdener Staatsoper, eines der bedeutendsten Operntheater in Deutschland.
Der Leser erfährt von den Problemen des Opernbetriebes im dritten Reich, lernt die bedeutenden Kolleginnen und Kollegen Fricks kennen, erlebt Zusammenbruch und Wiederaufbau. Bald nach dem Kriege startete Gottlob Frick seine Weltkarriere. Wir folgen ihm nach München, Hamburg und Wien, nach Genf, Mailand und Neapel, nach London und schließlich an die Metropolitan Opera New York.
Die Sängerlaufbahn von Gottlob Frick dauerte ungewöhnlich lange. Noch der 70-Jährige stand in umjubelten Aufführungen als Falstaff und Pimen (Boris Godunov) auf der Bühne. Ungewöhnlich umfangreich ist sein Nachlass an Tonaufnahmen. Seit 1943 hat er Schallplatten besungen. 1972 gestaltete der 66-Jährige einen exemplarischen Gurnemanz in der Parsifaleinspielung unter Georg Solti.
Bei allen Erfolgen blieb Gottlob Frick der aufrechte, der Heimat verbundene Schwabe, ein Jäger und Naturfreund. Als Sänger herrschte er unangefochten in seinem Repertoire, das alle großen Basspartien von Mozart, Wagner, Verdi bis hin zu Lortzing und Nicolai umfasste. Gefragt von allen bedeutenden Dirigenten seiner Zeit, hoch geschätzt von den Kollegen wegen seiner Hilfsbereitschaft und seines nie verletzenden Humors, blieb er ein wahrer Sängerfürst.
Der Autor
Klaus Günther wurde 1936 in Solingen geboren und wuchs in einem sehr musikliebenden Elternhaus auf.
Später war es der enge Kontakt zu dem Tenor Werner Hollweg (1936 – 2007), dem er viele musikalische Erlebnisse und Begegnungen mit prominenten Sängern und Musikern verdankte.
Klaus Günther schrieb in dieser Zeit bereits verschiedentlich Besprechungen für die Presse. Nach der Beendigung seiner beruflichen Tätigkeit als Sparkassenbetriebswirt arbeitete er regelmäßig als Musikkritiker für das Solinger Tageblatt und andere Zeitungen. Aus einer Reihe von Vorträgen über das Solinger Musikleben im 19. und 20. Jahrhundert entstand das Buch „Auf den Flügeln des Gesanges – Wege und Stationen Solinger Gesangssolisten aus zwei Jahrhunderten“.
Über den Solinger Bariton Alfons Holte kam Klaus Günther in Kontakt mit der Gottlob-Frick-Gesellschaft und erhielt dort die Anregung zu einer Biografie des großen Bassisten. Seit 2004 hat er aus dem Nachlass des Sängers, aus Archiven von Zeitungen und Opernhäusern und aus vielen Gesprächen mit Familienangehörigen, Freunden, Musiker- und Sängerkollegen von Gottlob Frick den Stoff für dieses Buch zusammengetragen.
200 Seiten
ISBN10: 3-7987-0391-4
ISBN13: 978-3-7987-0391-9
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